L´Epatant Objekte

L’Epatant-Objekte

Eine Kollegin schenkte mir diesen Stuhl von einer Grundschule. Die waren früher ziemlich klein. Was passt besser, als ihm mit einem Comic ein neues Gewand zu verpassen. So kann er wieder leuchten und vergammelt nicht irgendwo auf einem Dachstuhl.

Die Form hat mir so gut gefallen, dass ich ihn unbedingt mitnehmen musste. Lange habe ich überlegt, wie ich ihn gestalte. Manchen Vorstellungen erledigen sich beim Bearbeiten sowieso. Zuerst habe ich ihn abgebeizt, dann geschliffen und mit neuer Farbe besprüht. Kleine Unebenheiten auf der Oberseite gespachtelt und dann mit kleinen ausgeschnitten Comics beklebt. Zum Schluss mit Bootslack die Oberfläche versiegelt. Wird ebenfalls als Nachttischablage genutzt.

 

Dieser französische Comic kam erstmalig 1908 heraus. La Bande des Pieds Nickelés handelt von drei kleinen Rackern, Gaunern und Aufschneidern. Er wird weiterhin mit französischen Werten, Einfallsreichtum und Findigkeit verbunden. Ich finde, dass dieses Thema gut zu den beiden Objekten passt.

Alain Landier Box

Holzkiste mit Alain Landier-Comics

Hier siehst Du eine Holzkiste mit neuem Gewand. Ursprünglich ist es eine alte Wein-Kiste mit Aufdruck. Ich entschied mich für den Comic D’alain Landier, in französischer Sprache. Dieser wurde von dem 2011 verstorbenen Albert Weinberg, einem belgischen Comic-Zeichner erschaffen. Diesen Comic erwarb ich irgendwann auf einem Flohmarkt. Gerne kaufe ich auch in fremden Ländern Comics, auch wenn ich den Text  wegen fehlender Sprachkenntnisse nicht verstehe.

Ich finde es immer sehr spannend, wenn man die Geschichte nur über die Bilder erfassen kann. Bei Comics sicherlich nicht so schwierig. Da sieht das schon anders aus, wenn man die Sprache in bereisten Ländern nicht beherrscht und mit Englisch bei Begegnungen mit Menschen nicht weiter kommt. Doch was geht dann? Sicherlich hast Du es schon ausprobiert: Einfach mit dem Stock in den Sand malen. Die Sprache der Bilder ist großartig.

Zuerst hab das Innenleben rausgenommen und die Schrift weggeschliffen. Im Gegensatz zu den anderen Kisten, war die Unterteilung festgeklebt. Mit wenig Mühe konnte ich die vordere innere Halterung mit dem Spachtelwerkzeug entfernen. Der Spalt wurde mit Füllwerkzeug gespachtelt und später abgeschmirgelt. Da nun ein farblicher Absatz auf dem Boden der Kiste ist, habe ich ein paar Comic-Teile darauf geklebt.

Nun lege ich zuerst die ausgeschnittenen Comic-Teile auf das Objekt und mache ein Foto, damit ich später noch annähernd weiß, in welcher Reihenfolge die einzelnen Schnipsel geklebt werden müssen. Geklebt wird das Ganze mit Primal AC35. Das ist eine ziemlich matschige Angelegenheit und sollte unbedingt mit Einmalhandschuhen erledigt werden. Damit die Acryl-Flüssigkeit nicht den Rand tränkt, wurde dieser vorher mit Klebeband abgeklebt, sonst gibt es später eine andere Farbgebung. Dann das Ganze trocknen lassen. Ich lasse Objekte immer über Nacht trocknen.

Spätere Objekte mache ich nur noch mit der Foto-Potch-Technik. Hast Du auch Erfahrung damit?

Mit Acrylfarbe preussischblau und einem Schwamm habe ich die Box dann gefärbt. Ich mag es lieber, wenn die Struktur einer Kiste noch zu sehen ist.

Danach habe ich den Rand und Deckel mit Klarlack gestrichen. Ich verwende am liebsten Bootslack, muss aber nicht sein.

Fertig ist die Kiste!

Schlagseite-Tisch

Schlagseite-Tisch

Mein neues Upcycling-Projekt ist ein alter Tisch aus der neuen Werkstatt im ehemaligen Schweinestall. Dieser hat ein ziemliches glattes Furnier auf der Tischplatte und der Zustand, was die hilfsweise Zusammensetzung des gesamten Tisches angeht, ist wenig löblich.

Zuerst habe ich die Oberfläche der Tischplatte mit 40-iger Körnung geschmirgelt.

 Im Anschluss daran meine zuvor ausgesuchten Comics von Schlagseite aufgelegt. Es war gar nicht so einfach, die Richtigen zu finden. Das Thema ist: “Die Digitalisierung und Auswirkungen in unserem Leben bzw. unserem Miteinander.” Da ich mir die Reihenfolge bei solchen Aktionen selten behalten kann, mache ich immer ein Foto mit dem Handy zur Erinnerung, damit ich später weiß, wie ich kleben will.

Die Comics habe ich überwiegend aus den CT-Zeitschriften entnommen. Leider fehlten ein paar zum vorgegebenen Thema. Diese wurden ausgedruckt. Da die Drucke dann größer waren als die Originale, habe ich sie einfach als Mittellinie gelegt. Geklebt sind die Papiere mit AC 235, einem Acrylkleber. Nachteil des dünnen Papieres ist natürlich die Faltenbildung. Nicht schlimm, denn es bleibt weiterhin ein Arbeitstisch.

Nun hat der Tisch eine Nacht getrocknet. Damit er nicht so empfindlich ist und wir lange etwas von ihm haben, wurde die Oberfläche noch mit Bootslack versehen. Der hat sich bei vielen anderen Objekten bei mir schon bewährt.

Ich finde, die Optik steht ihm gut. Und Du?

Die Gallier kommen

Asterix & Obelix-Stühle

Eine Freundin hat mich gebeten, Ihre Küchenstühle zu dekorieren. Gerne hätte sie die Peanuts auf diesen Stühlen gesehen. War aber wegen fehlender Comics und falschen Farben nicht möglich. So einigten wir uns auf meine Asterix-Bücher, allerdings in französischer Sprache.

Heute ist es so, dass es mir viel mehr Spaß macht, anderssprachige Comics zu verwenden. So sammle ich auch gerne in aller Welt nach fremdsprachigen Heften oder Büchern mit Geschichten und Bildern, wie z. B. Alain Landier, Tom & Jerry oder L`Epatant. Diese Bücher sind vom Flohmarkt. Sehr gute Adresse dafür ist unser Flohmarkt am Südstadion, meist am 1. Sonntag im Monat ab März bis Oktober.

Die einzige Vorgabe, die sie mir machen durfte, war die Farbe. Nachdem wir zusammen Namibia bereist hatten, gefiel ihr das rot aus der Wüste. Die Stühle sind aus Naturholz. Ich habe in etwa die Acryl-Farbe gemischt und mit dem Schwamm aufgetragen. Danach habe ich passende Comic-Teile aus den Asterix-Büchern „le fils d’Astérix“ und „Obelix et compagnie“ mit Rand oder mit der Zackenschere ausgeschnitten.

Mit Primal AC 35 und Handschuhen wurden sie auf den Stuhl geklebt. Nach Trocknung habe die Sitzfläche noch mit Bootslack versiegelt, damit die Stühle bei Gebrauch nicht Schaden nehmen.