Ethno-Hocker

Hocker im Ethno-Design

Immer mehr Menschen entdecken die Schönheit des Upcyclings, indem sie alte Gegenstände in neuem Glanz erstrahlen lassen. In diesem Blogbeitrag widmen wir uns dem Upcycling alter Holzhocker, die bei Wohnungsauflösungen oft übersehen werden. Doch was macht sie so besonders? Die Antwort liegt in den faszinierenden Ethnomustern, die diesem Hocker seinen unverwechselbaren Charakter verleihen.

Ich wollte etwas Neues ausprobieren. Dieser Hocker bekam ein neues Kleid mit Ethno-Mustern. Das ist definitiv eine meditative Angelegenheit. Die richtige Position zum Malen zu finden war gar nicht so einfach. Wenn der Hocker auf dem Boden steht, bekommst Du einen Rundrücken und auf dem Tisch ist es ein bisschen zu hoch. Der beste Platz war auf meinem Knie. Dafür habe ich einfach mein Bein zwischen das Unterteil geführt und könnte bequem malen. Je nach Richtung habe ich einfach den Stuhl wieder neu positioniert.

Die Oberfläche weiß mit Acrylfarbe gefärbt und den oberen Rand mit schwarzer Linie definiert. Mit der Umrandung habe ich angefangen. Aufgemalt mit Filzstiften. Eine Freundin fragte, warum ich nicht Acrylstifte nehme? Wie gesagt, ich probiere gerne aus. Mich interessiert, wie die Filzstiftfarbe mit der Zeit hält oder vergeht.

Die Wurzeln der Ethnomuster reichen tief in die Geschichte zurück. Sie sind das Ergebnis einer langen kulturellen Evolution und haben ihren Ursprung in verschiedenen Regionen und Völkern rund um den Globus. Jedes Muster erzählt eine einzigartige Geschichte über die Lebensweise, die Traditionen und den Glauben seiner Schöpfer.

Viele Ethnomuster werden traditionell von Hand gefertigt und zeugen von der Kreativität und Kunstfertigkeit der Menschen, die sie geschaffen haben. In vielen Fällen dienen sie auch als eine Form der Identifikation mit einer bestimmten Gemeinschaft oder Kultur.

Das Upcycling alter Holzhocker bietet nicht nur die Möglichkeit, einen praktischen und dekorativen Gegenstand zu schaffen, sondern auch, die Geschichte und die Kultur der Ethnomuster zu bewahren. Durch die Restaurierung und Neugestaltung der Hocker kann ihre einzigartige Ästhetik und Geschichte in modernen Wohnräumen weiterleben.

Nähtisch

Nähtisch

„Platzmangel bei Kreativprojekten? Kennst Du das auch? Immer wenn man etwas machen will, muss man erst Platz schaffen. Oft verhindert das, dass man überhaupt loslegen kann. Das ist bei mir oft beim Nähen der Fall. Aber ich habe eine Lösung gefunden: Ein kleiner Tisch, den ich aus einer Haushaltsauflösung hatte. So kann ich an einem festgelegten Ort nähen.

Ich liebe Schlagseite-Comics und habe farblich passende ausgesucht, um sie auf meinem Nähtisch zur Geltung zu bringen. Dafür habe ich sie auf Fotopotch-Papier ausgedruckt, mit Transferflüssigkeit auf den Tisch übertragen und mit Acryl-Lack überpinselt. Mein Mann hat mir zudem eine Ablage auf Rollen gebaut, damit ich den Tisch besser bewegen und mein Zubehör in der Nähe lagern kann. Mit Klettband habe ich meine Nähnadeln am Regal immer parat.“

Schlagseite-Comics liebe ich. Sie sind so herrlich aus dem Leben. Farblich passende Comics aussuchen und auf einem Worddokument zur Anordnung speichern. Das mache ich immer vorher um mir klar zu werden, wie die perfekte Lage dafür ist. Dann auf mein Fotopotch-Papier ausgedruckt und ausgeschnitten. Die Tisch-Oberfläche mehrere dünne Lagen mit Acryl-Lack  hell streichen, damit die Ausdrucke gut zur Geltung kommen. Nach dem Ablösen des Papiers noch mit Transferflüssigkeit überpinseln und fertig ist der alte neue Tisch.

Mit einem upgecycelten Nähmaschinen-Tisch mit Schlagseite-Comics erhält man nicht nur ein praktisches Möbelstück, sondern auch ein einzigartiges Kunstwerk, das zu einem Hingucker in jedem Raum wird. So kann man nicht nur Geld sparen, sondern auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.

Alter Schemel

Alter Schemel

Wofür dieser kleine Schemel genutzt wurde weiß ich nicht so genau. Ich habe ihn in meiner alten Werkstatt auf dem Land in einem ehemaligen Saustall gefunden. Die Form ist nicht so alltäglich und ich liebe genau diese Unikate. Nicht umsonst heisst meine Seite so, wie ihr euch denken könnt.

Der Schemel war in einem desolaten Zustand. Das hieß, alles auseinander nehmen und neu aufbauen. Ich bin zwar keine Polster- oder Schreinerin, das hält mich aber nicht davon ab, einfach anzufangen.

Die Sitzfläche von dem Schemel lag einfach nur auf. Das war gut, denn ich wollte den Schemel komplett schleifen und die Füße neu leimen.

Besonders schwierig war es, diese rostigen Polsternägel rauszuziehen. Da hat mich mein Mann tatkräftig unterstützt – zum Glück.

In der nebenstehenden Galerie findet ihr die Fotos, wie es unter der Sitzfläche aussah. Ich war auch überrascht und wieder hieß es Nägel aus dem alten Band rausziehen.

 

Nun wurde geschliffen. Dank meiner neuen Schleifmaschine von FEIN ging das recht gut. Gut Ding will Weile haben und ehrlich gesagt: Schleifen ist so gar nicht mein Ding.

Danach habe ich die lockeren Stempel mit Ponal Express wieder neu eingesetzt.

Der Schemel bekam danach noch ein bisschen Liebe in Form von Antikwachs. Das Schöne ist, dass das Holz wieder nachdunkelt und er fast wie vorher aussah.

Jetzt noch die Sitzfläche. Die war eine echte Herausforderung. Grundsätzlich versuche ich meine Objekte immer mit vorhandenem Material aufzubauen. Da ich auch Nähe hatte ich von alten Taschen die stabilen Bänder vorrätig. Die waren perfekt. Zum Glück habe ich mir ein Foto von dem vorherigen Zustand gemacht. So wusste ich, wie ich flechten muss.

Der Aufbau war ein wenig schwierig. Immer wieder musste ich mir etwas anderes nach einer Sitzprobe überlegen.

Mit Rückwandpappe, stabilem Karton und einem Industrieschaumstoff passte es dann. Den Wuschelstoff hatte ich noch von einer Jacke übrig. Er gibt dem alten Schemel noch eine wilde Frisur. Gefällt es euch auch?

Alain Landier Box

Holzkiste mit Alain Landier-Comics

Hier siehst Du eine Holzkiste mit neuem Gewand. Ursprünglich ist es eine alte Wein-Kiste mit Aufdruck. Ich entschied mich für den Comic D’alain Landier, in französischer Sprache. Dieser wurde von dem 2011 verstorbenen Albert Weinberg, einem belgischen Comic-Zeichner erschaffen. Diesen Comic erwarb ich irgendwann auf einem Flohmarkt. Gerne kaufe ich auch in fremden Ländern Comics, auch wenn ich den Text  wegen fehlender Sprachkenntnisse nicht verstehe.

Ich finde es immer sehr spannend, wenn man die Geschichte nur über die Bilder erfassen kann. Bei Comics sicherlich nicht so schwierig. Da sieht das schon anders aus, wenn man die Sprache in bereisten Ländern nicht beherrscht und mit Englisch bei Begegnungen mit Menschen nicht weiter kommt. Doch was geht dann? Sicherlich hast Du es schon ausprobiert: Einfach mit dem Stock in den Sand malen. Die Sprache der Bilder ist großartig.

Zuerst hab das Innenleben rausgenommen und die Schrift weggeschliffen. Im Gegensatz zu den anderen Kisten, war die Unterteilung festgeklebt. Mit wenig Mühe konnte ich die vordere innere Halterung mit dem Spachtelwerkzeug entfernen. Der Spalt wurde mit Füllwerkzeug gespachtelt und später abgeschmirgelt. Da nun ein farblicher Absatz auf dem Boden der Kiste ist, habe ich ein paar Comic-Teile darauf geklebt.

Nun lege ich zuerst die ausgeschnittenen Comic-Teile auf das Objekt und mache ein Foto, damit ich später noch annähernd weiß, in welcher Reihenfolge die einzelnen Schnipsel geklebt werden müssen. Geklebt wird das Ganze mit Primal AC35. Das ist eine ziemlich matschige Angelegenheit und sollte unbedingt mit Einmalhandschuhen erledigt werden. Damit die Acryl-Flüssigkeit nicht den Rand tränkt, wurde dieser vorher mit Klebeband abgeklebt, sonst gibt es später eine andere Farbgebung. Dann das Ganze trocknen lassen. Ich lasse Objekte immer über Nacht trocknen.

Spätere Objekte mache ich nur noch mit der Foto-Potch-Technik. Hast Du auch Erfahrung damit?

Mit Acrylfarbe preussischblau und einem Schwamm habe ich die Box dann gefärbt. Ich mag es lieber, wenn die Struktur einer Kiste noch zu sehen ist.

Danach habe ich den Rand und Deckel mit Klarlack gestrichen. Ich verwende am liebsten Bootslack, muss aber nicht sein.

Fertig ist die Kiste!