Alain Landier Box

Holzkiste mit Alain Landier-Comics

Hier siehst Du eine Holzkiste mit neuem Gewand. Ursprünglich ist es eine alte Wein-Kiste mit Aufdruck. Ich entschied mich für den Comic D’alain Landier, in französischer Sprache. Dieser wurde von dem 2011 verstorbenen Albert Weinberg, einem belgischen Comic-Zeichner erschaffen. Diesen Comic erwarb ich irgendwann auf einem Flohmarkt. Gerne kaufe ich auch in fremden Ländern Comics, auch wenn ich den Text  wegen fehlender Sprachkenntnisse nicht verstehe.

Ich finde es immer sehr spannend, wenn man die Geschichte nur über die Bilder erfassen kann. Bei Comics sicherlich nicht so schwierig. Da sieht das schon anders aus, wenn man die Sprache in bereisten Ländern nicht beherrscht und mit Englisch bei Begegnungen mit Menschen nicht weiter kommt. Doch was geht dann? Sicherlich hast Du es schon ausprobiert: Einfach mit dem Stock in den Sand malen. Die Sprache der Bilder ist großartig.

Zuerst hab das Innenleben rausgenommen und die Schrift weggeschliffen. Im Gegensatz zu den anderen Kisten, war die Unterteilung festgeklebt. Mit wenig Mühe konnte ich die vordere innere Halterung mit dem Spachtelwerkzeug entfernen. Der Spalt wurde mit Füllwerkzeug gespachtelt und später abgeschmirgelt. Da nun ein farblicher Absatz auf dem Boden der Kiste ist, habe ich ein paar Comic-Teile darauf geklebt.

Nun lege ich zuerst die ausgeschnittenen Comic-Teile auf das Objekt und mache ein Foto, damit ich später noch annähernd weiß, in welcher Reihenfolge die einzelnen Schnipsel geklebt werden müssen. Geklebt wird das Ganze mit Primal AC35. Das ist eine ziemlich matschige Angelegenheit und sollte unbedingt mit Einmalhandschuhen erledigt werden. Damit die Acryl-Flüssigkeit nicht den Rand tränkt, wurde dieser vorher mit Klebeband abgeklebt, sonst gibt es später eine andere Farbgebung. Dann das Ganze trocknen lassen. Ich lasse Objekte immer über Nacht trocknen.

Spätere Objekte mache ich nur noch mit der Foto-Potch-Technik. Hast Du auch Erfahrung damit?

Mit Acrylfarbe preussischblau und einem Schwamm habe ich die Box dann gefärbt. Ich mag es lieber, wenn die Struktur einer Kiste noch zu sehen ist.

Danach habe ich den Rand und Deckel mit Klarlack gestrichen. Ich verwende am liebsten Bootslack, muss aber nicht sein.

Fertig ist die Kiste!

Schlagseite-Tisch

Schlagseite-Tisch

Mein neues Upcycling-Projekt ist ein alter Tisch aus der neuen Werkstatt im ehemaligen Schweinestall. Dieser hat ein ziemliches glattes Furnier auf der Tischplatte und der Zustand, was die hilfsweise Zusammensetzung des gesamten Tisches angeht, ist wenig löblich.

Zuerst habe ich die Oberfläche der Tischplatte mit 40-iger Körnung geschmirgelt.

 Im Anschluss daran meine zuvor ausgesuchten Comics von Schlagseite aufgelegt. Es war gar nicht so einfach, die Richtigen zu finden. Das Thema ist: “Die Digitalisierung und Auswirkungen in unserem Leben bzw. unserem Miteinander.” Da ich mir die Reihenfolge bei solchen Aktionen selten behalten kann, mache ich immer ein Foto mit dem Handy zur Erinnerung, damit ich später weiß, wie ich kleben will.

Die Comics habe ich überwiegend aus den CT-Zeitschriften entnommen. Leider fehlten ein paar zum vorgegebenen Thema. Diese wurden ausgedruckt. Da die Drucke dann größer waren als die Originale, habe ich sie einfach als Mittellinie gelegt. Geklebt sind die Papiere mit AC 235, einem Acrylkleber. Nachteil des dünnen Papieres ist natürlich die Faltenbildung. Nicht schlimm, denn es bleibt weiterhin ein Arbeitstisch.

Nun hat der Tisch eine Nacht getrocknet. Damit er nicht so empfindlich ist und wir lange etwas von ihm haben, wurde die Oberfläche noch mit Bootslack versehen. Der hat sich bei vielen anderen Objekten bei mir schon bewährt.

Ich finde, die Optik steht ihm gut. Und Du?

Die Gallier kommen

Asterix & Obelix-Stühle

Eine Freundin hat mich gebeten, Ihre Küchenstühle zu dekorieren. Gerne hätte sie die Peanuts auf diesen Stühlen gesehen. War aber wegen fehlender Comics und falschen Farben nicht möglich. So einigten wir uns auf meine Asterix-Bücher, allerdings in französischer Sprache.

Heute ist es so, dass es mir viel mehr Spaß macht, anderssprachige Comics zu verwenden. So sammle ich auch gerne in aller Welt nach fremdsprachigen Heften oder Büchern mit Geschichten und Bildern, wie z. B. Alain Landier, Tom & Jerry oder L`Epatant. Diese Bücher sind vom Flohmarkt. Sehr gute Adresse dafür ist unser Flohmarkt am Südstadion, meist am 1. Sonntag im Monat ab März bis Oktober.

Die einzige Vorgabe, die sie mir machen durfte, war die Farbe. Nachdem wir zusammen Namibia bereist hatten, gefiel ihr das rot aus der Wüste. Die Stühle sind aus Naturholz. Ich habe in etwa die Acryl-Farbe gemischt und mit dem Schwamm aufgetragen. Danach habe ich passende Comic-Teile aus den Asterix-Büchern „le fils d’Astérix“ und „Obelix et compagnie“ mit Rand oder mit der Zackenschere ausgeschnitten.

Mit Primal AC 35 und Handschuhen wurden sie auf den Stuhl geklebt. Nach Trocknung habe die Sitzfläche noch mit Bootslack versiegelt, damit die Stühle bei Gebrauch nicht Schaden nehmen.

Sonnengrau

Sonnengrau ist keine Farbe im eigentlichen Sinne. Es ist wie ein Schatten, der sich über den Asphalt zieht. Er dringt in dich ein, umhüllt dich und lässt dich nicht entkommen. Sonnengrau ist Umhüllung und Entblößung zugleich. Umhüllt mit dem Gefühl der Traurigkeit, die du kennst und entblößt wenn du drüber sprichst. Du kannst nichts dagegen tun. Man kann es nicht verstehen.

Ab und an kommt ein wenig Licht durch. Es spinnt seine feinen Fäden wie Sonne durch das Grau, die kleine Spalten bilden. Dann kannst du hinaus sehen und die Farben erkennen, die durch das Fenster eindringen wollen. Wie eine andere weit entfernte Welt. Doch das Sonnengrau merkt dies sofort und schließt schnell die Lamellen.

Du willst es erfassen, einfangen und loswerden, aber der Dunst ist zu stark. Wenn der Herbst kommt und die Tage dunkler sind, hat die Sonne nicht genug Kraft für das Grau. So scheinst du ausgeliefert zu sein. Doch irgendwo kommt irgendwann dann eine Hand und wischt mit einer Bewegung den Dunst weg. Es ist die Liebe. Sie ist stärker als alles Grau und du spürst die Sonne mit Wärme und Licht.

Irland

Dublin – Clonmacnoise – Birr/Athlone/Clare

Dublin, das Hauptquartier der Unabhängigkeitskämpfer und eine pulsierende sowie bunte Stadt. Die Menschen habe ich als offenherzig und sehr freundlich erlebt. Überhaupt ist eine ausgelassene Stimmung dort, was vielleicht an den vielen Pubs liegt, die man dort besuchen kann. In fast jedem gibt es Live-Musik. Die Singer-Songwriter spielen überwiegend Cover-Songs und werden von den Wirten bezahlt. Es ist also ein Job, der ihnen zudem vielleicht auch Freude macht. Ob die wirkliche Anerkennung dann erteilt wird, ist fraglich.

Auf dem Weg nach Clonmacnoise fahren wir durch eine leicht hügelige Landschaft. Von weitem erkennen wir einen Rundturm, der zur Klosterruine Clonmacnoise gehört. Hier sind von den Gebäuden und Kirchen nur noch die Steinmauern erhalten. Die Grabplatten und Kreuze sind mehrere 100 Jahre alt. Ein sehr mystischer Ort, finde ich. An die Anlage angelehnt liegt auch der neue Friedhof. Alles direkt an dem Shannon-Fluss.

Klosterruine Clonmacnoise

Unsere Übernachtung ist im County Arms Hotel & Leisure Club, Birr. Sehr schönes Hotel in diesem eher kleinen Dorf. Dort kann man sehr gut in der Bar essen. Das mit dem Essen war für mich eher eine schwierige Angelegenheit, da „gesund ernähren“ gerade erst in Irland im Kommen ist. So viel Fastfood wie in dieser Woche habe ich schon Jahre nicht mehr gegessen und das Frühstück ist eben englisch geprägt. Ich habe vorsichtshalber mein eigenes Care-Paket dabei.

County Arms Hotel Birr

Von dort aus fahren wir dann in die malerische Region Connemara, viele Kilometer!! Aber es ist der romantischste und zugleich wildeste Teil Irlands, den ich auf der Reise gesehen habe. Man sagt, es gäbe 40 Grüntöne auf Irland. Ich habe sie nicht gezählt, aber es ist überwältigend, wie schön die Landschaft in grün leuchtet. Dadurch, dass wir im Übergang zum Frühling dort sind, gibt es auch viele gelbe, rote und braune Töne. Die kleinen Ruinen und auch die Schlösser aus vergangenen Tagen sind Erholung für die Augen und lassen uns romantisch träumen. Eines davon ist das Kylemore Abbey (County Galway), ein Märchenschloss in Connemara.

Birr/Athlone/Clare – Klippen von Moher – Ennis/Limerick

Die Klippen von Moher sind ein wirklich atemberaubendes Erlebnis und ein Ort, wo sich viele Menschen schon das Leben genommen haben. Deshalb hat man einen Weg mit Natursteinplatten für die Besucher abgetrennt, was nicht wirklich hilfreich ist. Denn wir hatten ziemlich feuchtes Wetter und der ganze Weg war voller Matsch. Außerdem sehr ungeeignet in der geraden mal maximal 1 Meter Breite für Gegenverkehr. Die schroffen Felsen sind 214 m hoch und an vielen Stellen von Vögeln besiedelt. Es weht ein kräftiger Wind. Natürlich musste ich mich an den Rand stellen und runter sehen. Wie ihr merkt, ist die Kante nicht abgebrochen. Doch leider habe ich auf dem Rückweg dann doch den Boden vermessen, ausgerutscht auf dem matschigen Weg. Zum Glück war der große Fotoapparat schon im Rucksack verstaut, so dass nur der Kleine auf den Weg geschleudert wurde. Aber auch ihm ist nichts passiert. Die Anteilnahme und Hilfe der Iren ist wunderbar. Leider war die Zeit dort viel zu kurz.

Am Nachmittag ging es weiter zum Bunratty Folk Park mit Castle. Ein Freilichtmuseum der früheren Dorfhäuser incl. authentischer Einrichtung. Ganz süß war die alte Frau in einem Haus, die selbstgemachtes Brot anbot und froh um jedes freundliche Gespräch. Es war eine tolle Begegnung. Die Häuser sind mit Liebe zum Detail aufgebaut und eingerichtet. Man schlendert durch historische Dorfstraßen und erlebt ein Stück Irland früherer Zeiten aus dem 15. bis 16. Jahrhundert. Gebaut wurde dieser Park 1425 und 1954 restauriert.

Ennis/Limerick – Dingle Halbinsel – County Kerry

Fünf Finger im Südwesten ragen ins Meer. Dingle ist die nördlichste davon. Ein wirklich buntes Städtchen und einem wahren Filmstar, der Delfin Fungie. Die Kapitäne sagen, wer Fungie bei einem Ausflug mit dem Boot nicht sieht, bekommt sein Geld zurück. Ist bis heute noch nicht geschehen. Wie auf der ganzen Reise, war bei den Highlights auch immer wieder die Sonne da. Wunderschön! Auf dem Weg dorthin kamen wir auch bei Charly Chaplin in Waterville vorbei, wo er einst entspannte.

County Kerry

Danach ging es weiter zu einer Rundfahrt in der Region mit malerischen Buchten, Schafen, Sandstränden und imposanten Klippen. Hinter jeder Bucht war etwas Neues. Auch die Weiterfahrt in die Region Kerry ist landschaftlich ein Traum.

Ring of Kerry

179 km lang ist der Ring of Kerry an der Atlantikküste entlang. Es ist die berühmteste Panoramastraße Irlands. Wir erkunden die Halbinsel Iveragh im Regen. Es gibt für Irland tatsächlich nur falsche Kleidung, denn Wetter ist hier Programm. Die felsige Steinküste löst die grünen und roten Berge ab. Einfach traumhaft und atemberaubend. In Killorglin steht die Ziegenstatue, stolz auf einem großen Findling. Das ist King Puck. Mit einem mehrtägigen Festival wird hier jedes Jahr eine wilde Bergziege zum König gekrönt.

St. Patricks Day in Sneem

Neuer Ausflugstag ist St. Patricks Day. Leider hatte unser Bus einen Elektronik-Schaden, so dass wir in Sneem die Parade verpasst haben. Dafür lief die große Parade aus Dublin im Fernseher und es schüttete in Fäden auf uns herab. Das war äußerst unangenehm, denn wegen des Windes war auch Schirm und Fotoapparat nicht gut zu bedienen. So blieb nur das Bier vor Vier.

County Kerry – Raum Dublin (Rückweg)

Nun ging es vom Westen über das Landesinnere wieder in den Raum Dublin. Auf dem Weg lag Cashel Castle, sehr imposant. Die Historie geht bis zum Jahr 980 zurück und Cashel soll der Schlafplatz von Feen gewesen sein. So ein bisschen Romantik muss halt sein. Unser Hotel lag in der Nähe von Tralee. Wir sind dann noch mit dem Taxi in den Stadtkern zum Pub „The Blasket Bar“ gefahren. Es ist auch interessant wie entspannt man ein Taxi nach seinen Wünschen bestellen kann und dann dessen Telefonnummer bekommt, damit er uns auch wieder abholt. Super, die Iren! Interessant war dort, dass es Kölsch Lager im Angebot gab. Habe ich nicht so verstanden – Kölsch ist doch Kölsch, oder? Ne da nicht…. Es war ein musikreicher und toller Abend. Ich kam mir vor wie in dem Film „P. S. ich liebe dich“, denn so schön wurde mir auch vorgesungen. Was für ein Abschluss….

 

Killarney Nationalpark

Leider hatten wir die ganze Fahrt durch den Park Nebel. Ich hoffe, Du kannst genug erkennen. Es ist wunderschön dort, ich wäre gerne ausgestiegen. Aber so ist das mit Rundreisen.

Ich hoffe, Dir hat mein kleiner, persönlicher Einblick von Irland gefallen. Viel könnte man noch schreiben. Auch wenn man versucht es klein zu halten, ist es immer schwierig. Danke an Alle, die bis hier hin durchgehalten haben. Es wird auf jeden Fall nicht mein letzter Besuch in Irland sein